Katholische Pfarrei Kastl / Berichte
Feier mit den Ehejubilaren (28.09.2025)
Sieben Ehepaare aus der Pfarrgemeinde Kastl, die in diesem Jahr ein besonderes Hochzeitsjubiläum feiern, trafen sich zu einer gemeinsamen Andacht in der Pfarrkirche St. Petrus. Als kleines Geschenk erhielten die Paare eine handgefertigte Seife mit Herz-Motiv. Auf das Herz ging Pfarrer Johannes Arweck auch in seiner Predigt ein: Gottes Liebe zu uns zeigt sich auch in der Liebe der Ehepartner zueinander. Ein Herz, das liebt, ist geduldig und bereit zur Vergebung.
Die Musikgruppe „Spontan“ begeisterte mit einfühlsamen Liedern. Nach der Andacht luden die Mitglieder des Pfarrgemeinderats zum Kuchenbuffet ins Pfarrhaus ein. Die Jubelpaare nutzten gerne diese Gelegenheit zum Austausch und Zusammensein.
Vortrag von Pfarrer Rainer Maria Schießler (13.09.2025)
Die Pfarr- und Gemeindebücherei Kastl hatte zu einem Vortrag mit dem bekannten Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler in die Pfarrkirche in Kastl eingeladen. Die Resonanz war überwältigend: Alle Bänke waren besetzt, sodass man zusätzlich noch Stühle und Bierbänke organisierte.
Unter dem Titel „Kirche sein heute“ sprach Schießler leidenschaftlich darüber, wie Glaube und Kirche im 21. Jahrhundert lebendig bleiben können: offen, menschlich, nahe bei den Menschen. „Unsere Zeit ist hier und jetzt. Wir selbst sind die Gestalter der Kirche von morgen“, betonte er mit klaren Worten und spürbarer Überzeugung.
Zu Beginn begrüßten Pfarrer Johannes Arweck und Büchereileiter Georg Dürr den weit über Bayern hinaus bekannten Seelsorger herzlich. Pfarrer Schießler eröffnete seinen Vortrag mit Rainer Maria Rilkes Worten „Du musst das Leben nicht verstehen, dann wird es werden wie ein Fest…“ – ein passender Auftakt für eine Rede, die Tiefgang und Lebensfreude verband.
Schießler sprach offen über aktuelle Herausforderungen von Kirche und Gesellschaft: von der Verantwortung jedes Einzelnen, über den Mut, Gottesdienste zeitgemäß zu gestalten, bis hin zur unverzichtbaren Rolle der Frauen. Er zitierte Papst Franziskus: „Wenn Frauen die Führung übernehmen, funktioniert es.“
Auch Persönliches ließ der Münchner Pfarrer einfließen: Kindheitserinnerungen, die prägenden Werte seiner Eltern und Begegnungen, die ihn inspirierten. Immer wieder kehrte er zu seiner zentralen Botschaft zurück: Kirche entstehe dort, wo Menschen einander zuhören, sich gegenseitig ernst nehmen und für andere da sind. „Man darf nicht auf die perfekte Liturgie warten – man muss handeln, gestalten und neugierig bleiben“.
Nach gut neunzig kurzweiligen Minuten schloss er seinen Vortrag mit dem hoffnungsvollen Satz: „Meinen Glauben und meine Liebe kann niemand zerstören, auch keine Kriegstreiber.“
Im Anschluss nahm sich Schießler Zeit, um Bücher zu signieren und mit Gästen ins Gespräch zu kommen. Büchereileiter Georg Dürr bedankte sich herzlich für diesen „nachdenklich-fröhlichen Abend, der Mut macht und neue Perspektiven eröffnet“. Dürr erinnerte daran, dass viele von Schießlers mittlerweile elf Büchern in der Gemeindebücherei ausgeliehen werden können.